Kaum beginnt das Flamencofestival in Jerez (von dem Susanne übrigens direkt und ungefiltert berichtet!) wird auch der Workshopplan des Düsseldorfer Flamencofestivals im tanzhaus nrw veröffentlicht. Wo soll man da zuerst hinschauen? Beides ist so großartig!
Dieses Jahr ist das Workshopangebot mutig, sicher und unglaublich reichhaltig. Die Kurse teilen sich grob wieder in Tanz, Gitarre und Gesang auf, weil das die offensichtlichste Unterscheidung sein könnte. Aber so klar ist das schon lange nicht mehr. Denn da ist ja auch Perkussion, Rhythmus, Inklusion und Improvisation.
Damit positioniert sich das Festival nicht nur als Ort für den passiven Flamencogenuss sondern ganz deutlich auch als Ausbildungshaus für den aktuellen Flamenco in all seinen Facetten!
Es war lange so, dass das erste Wochenende von außen wie die kleine Schwester des zweiten Wochenendes gewirkt hat. Mit den kleineren KünstlerInnen, den entspannteren Workshops…. aber das hat sich natürlich längst geändert. Die Entscheidung, an welchem Wochenende man zum Festival reisen sollte, ist mittlerweile richtig schwer geworden. Wer an beiden Wochenenden dabei sein kann, sollte das auch tun!
Das Tanz-Angebot reicht von Danza Española über klassischen (?) Flamenco zu zeitgenössischem Flamenco bis hin zu „Flamenco inklusiv“, der überhaupt zum allerersten Mal angeboten wird. Die LehrerInnen sind auch keine geringeren als Pastora Galván, Vanesa Aibar, Christian Martín, Daniel Doña, José Galán und Juan Paredes.
Die meisten Tanz-Workshops werden übrigens mit Gitarrenbegleitung angeboten, ein Luxus!
El Perla gibt außerdem Gitarrenunterricht und Yota „Baron“ einen Gesangsworkshop.
Das Angebot des zweiten Wochenendes ist sehr facettenreich und voll. Neben den üblichen 2-Tages-Workshops gibt es dieses Jahr gleich fünf Workshops, die über alle vier Festivaltage reichen: Die Choreographiewerkstatt von Javier Latorre, El Torombos Workshops zu „Lenguaje de la expresion corporal“ (für AmV/M und F) und (überhaupt ganz neu!) El Rizos Rhythmusworkshop „Einführung in die Palos“. Wer also intensiver eintauchen will, hat diesmal sogar die Wahl!
Die zweitägigen Workshops teilen sich auf in Freitag/Samstag und Sonntag/Montag und dauern alle jeweils 4 Unterrichtsstunden.
Neben dem Tanzangebot, zu dem wir gleich kommen, findet ein Gitarrenworkshop von Juan Requena statt, Agustín Diasserra unterrichtet „Percussion“ und José Ángel „Carmona“ wieder Gesang zum Thema Cantiñas. Wer noch nicht genug über José Ángel „Carmona“ weiß: Hier ist das Interview, das Susanne letztes Jahr mit ihm geführt hat.
Und jetzt zu den Tanzworkshops, die wieder das weite Feld von „experimentell“ bis „klassisch“ aufspannen. Juan Carlos Lérida ist seit vielen Jahren äußerst gefragter Lehrer zum Thema Improvisation und hat dieses Jahr „Tools for improvisation in Flamenco“ im Programm, genauso wie eine Choreographie-Klasse zu „Tientos“. Ganz neu ist das Thema „Flamenco Body Percussion“ von Marco de Ana, das er in dieser Form 2016 erstmals bei Impulstanz unterrichte.
Die eher klassischeren Flamenco-Kurse (wobei, ja, hier können wir gerne über die Schublade „klassischer Flamenco“ diskutieren!) werden von der Crème de la Crème unterrichtet und das sollte sich niemand entgehen lassen: Javier Latorre, Patricia Guerrero (Tangos und Seguiriya), Antonio Molina „El Choro“, Gema Moneo!
Natürlich überschneiden sich alle möglichen Lieblingsworkshops – und das soll auch so sein, denn es zeigt ja nur: Es gibt viele Lieblingsworkshops und die meisten davon sind gleichzeitig an einem Ort. Was für ein magischer Ort!
Wir freuen uns auf das Festivals und auf euch!