Auf ihrer letzten, 2015 produzierten CD, The Campfire Session verzichtet das deutsche Flamencogitarrenduo Tierra Negra (Raughi Ebert und Leo Henrichs) auf ihre Band und bringt, nur auf sich selbst reduziert, ein so genanntes Unplugged Album heraus.
Die über die Rhythmusgitarre sich erhebenden Solis sind ohne besondere Virtuosität, gehen aber ins Ohr und überschreiten auch die Grenzen Richtung Folk und Pop. Die Nummer vier, Peace of Mind, erinnert ein wenig an die Musik der Shadows, das Thema der Nummer Sieben, Watching the Campfire, assoziere ich ein bisschen mit J. J. Cale, Nummer neun, Grande Bazar, erinnert mich an ein musikalisches Thema des Films Vengo. Das Tremolo der letzten Nummer Orbit kommt allerdings, etwas störend, sehr unsauber. Wie dem auch sei, für mich ist die CD eine schöne Background-Musik, die ich mir so dann und wann gerne auflege, so manche Nummer wäre für fortgeschrittene Gitarrenschülerinnen oder –schüler eine absolute Bereicherung. Extra auf ein Konzert würde ich höchstwahrscheinlich aber nicht gehen, da fehlt mir doch ein wenig die Spannung, die Suche nach Neuem, das Experimentelle. Wer aber unterhaltendes, südliches bzw. spanisches Flair sucht, ohne sich mit Musik und Kultur intensiver beschäftigen zu wollen, was ja auch kein Muss ist, dem sei die Musik wärmstens ans Herz gelegt.
( 2015, DDD, LC 12185, u.a. im österreichischen und deutschen Onlinehandel erhältlich)
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