Manuel Fernández Montoya „El Carpeta“ ist im Moment der jüngste tanzende Spross aus der Familie der Farrucos. Geboren in Sevilla im August 1997 wächst er auf im Schoß einer der größten Flamencodynastien der heutigen Zeit als Sohn der Farruca, Bruder von Farruquito und Farru und Enkel des großen Farruco. Sein Großvater gab ihm übrigens auch seinen Künstlernamen „Carpeta“, weil er schon als kleiner Junge alles aufsaugte wie ein Schwamm und in einer Carpeta, einer Sammelmappe aufbewahrte und es seitdem so nach und nach hervorholte.
Sein Idol ist natürlich sein Bruder Farruquito, der ihn von klein auf begleitete, vor allem nach dem Tod ihres Großvaters. Das Schöne ist aber, dass Carpeta seinen Bruder nicht imitiert, sondern mit der Zeit versucht, seinen eigenen Stil zu entwickeln, er ist wilder und ungezähmter und auch vom Typ her ganz anders. Was er mit seinen Brüdern gemeinsam hat, ist diese ganz eigene Eleganz und ein sehr guter Geschmack, wenn es um die Auswahl seiner Outfits geht.
Gemeinsam mit seinem Bruder Farru begleitete er Paco de Lucía auf seiner letzten Tournee, da war er fast noch ein Kind. Das hat sich inzwischen geändert. Er ist ein junger Mann geworden und man sagt ihm eine große Zukunft voraus.
2015: „TR3S“
2015: „Fuego y Tierra“
Der Blick dieses Künstlers ist durchdringend und Respekt gebietend wie der seiner Mutter, er hält sich zurück wie sein Bruder Juan, er setzt den Höhepunkt wie sein Bruder Antonio, dreht sich wie sein Großvater und das mit seiner ganzen Seele.
Er ist wie ein kleines, wildes Tier, das niemand je zähmen wird. Manchmal scheint er mit zusammen gebissenen Zähnen die Wut zurück zu halten, um dann mit umso größerer Eleganz über die Bühne zu schreiten. www.elcarpeta.com
Es war perfekt, dass er bei seinem ersten Erscheinen auf der Bühne in Weiß erstrahlte, der Farbe der Wiedergeburt. Denn das ist es, was El Carpeta, der Enkel des großen Flamencotänzers El Farruco repräsentiert. Gemeinsam mit seiner Mutter, La Farruca, brachten sie diesen rauen, aggressiven, unangepassten Flamenco nach New York, den man hier so selten sieht. http://www.huffingtonpost.com
Die Kraft und die Wucht seines Tanzes ist das Vermächtnis seiner Familie und die Zukunft der Gitanos in einer Welt, die immer technologischer und kälter wird. Er läuft, nein er fliegt und bricht hervor wie ein Blitz, das Publikum feuert ihn aus dem Zuschauerraum an und umgeben von Olés zieht er sich in die Toreropose zurück, mit der er seinen Tanz beendet. Diario de Málaga