Gestern Abend wurde in der Casa de Murillo im Barrio Santa Cruz in Sevilla eines der besten Bücher über Flamenco der letzten Jahre präsentiert. Eigentlich sind es ja Interviews mit Protagonisten – die meisten von ihnen Gitanos und fast alle männlich – aus einer für den Flamenco sehr wichtigen Zeit des XX. Jahrhunderts, dem Ende der Diktatur und dem Erwachen der Demokratie.
Großartige Interviews begleitet von einer Portion Frische und Neugier, die einer der beiden Autoren, der anwesende Schriftsteller und Journalist Arcadi Espada so begründet: „Nur meine Unwissenheit und die Arroganz der Jugend können diese Frische erklären.“
Abseits von politischer Korrektheit sind die Fragen interessant und treffen manche Dinge ziemlich auf den Punkt, man scheut sich auch nicht nachzubohren, aber vor allem die Antworten sind sensationell. Alleine das Interview mit Farruco könnte schon ein eigenes Buch ergeben.
Auf meine Frage, wer denn eigentlich fehlte in dem Buch, war Artadi sehr offen : „Agujetas, La Paquera und Matilde Coral hätten wir gerne gehabt, es ist uns aber nicht gelungen und Morente fehlt, weil mir seine Musik nicht gefällt.“
Kurz und bündig und eine absolute Pflichtlektüre.
„MOLDE ROTO“
Una conversación con flamencos
Arcadi Espada und Antonio España
RENACIMIENTO – LOS CUATRO VIENTOS
www.editorialrenacimiento.com