In den letzten Tagen erinnerte ich mich an ein Stück, das während des Festival de Jerez außerhalb des Festivals präsentiert wurde und das mich an frühere Zeiten erinnerte: DUAL von Mercedes Ruiz und Santiago Lara.
Im März gestattete ich mir einen kleinen Ausflug in das Auditorio Caja Sol um ein Stück zu sehen, das ich schon lange in meinem Kalender hatte.
Nach ihren erfolgreichen Konzerten in den USA , China und Europa fanden Mercedes Ruiz und Santiago Lara endlich eine Lücke um Jerez mit ihrer Musik zu erfreuen.
Musik war es nämlich vor allem. Mit der Gitarre, den Kastagnetten, den lupenreinen Zapateados und dem Geräusch der Bata.
Aber auch für die Augen gab es natürlich einiges zu sehen, nicht umsonst wird Mercedes als eine der elegantesten Tänzerinnen ihrer Generation bezeichnet. Man vergisst, fast, dass sie aus Jerez kommt, so fein, graziös und ohne Hast choreografiert und tanzt sie sich durch den Abend.
Ich erinnere mich noch gut an die Begeisterung der Zuschauer bei meinem ersten Festival im Kultur.Park.Traun 2018, die zum Großteil zum ersten mal in ihrem Leben einen Flamenco live auf der Bühne gesehen hatten und mit Standing Ovations und Bravo Rufen die Kunst des Trios – David Lagos war damals auch dabei – feierten. Die Kritik dazu finden sie hier.
Dachte ich damals noch, das wäre die kleinstmögliche Formation, wurde ich inzwischen eines besseren belehrt. In DUAL stehen ja nur mehr zwei auf der Bühne: Mercedes Ruiz und Santiago Lara.
Unvergessen natürlich auch die Auftritte im tanzhaus nrw, als Dorothee Schackow noch am Ruder war:2016 brachten sie mit dem Stück Déjame que te baile und dem Cante von David Palomar das Theater zum Kochen und Boris de Bonn machte eines der besten Tanzfotos aller Zeiten. Die Kritik dazu finden Sie hier.
Sensationell gut war auch Romancero del Baile flamenco mit José Maldonado, die Kritik dazu lesen Sie hier.
DUAL ist aber auch eine Hommage an die spanische Gitarre, interpretiert von Santiago Lara, Mercedes Ruiz Lebenspartner seit über 25 Jahren, Vater ihrer Kinder und einer der vielseitigsten Gitarristen Spaniens. Seine CD Flamenco Tribute to Pat Metheny steht seit vielen Jahren im Regal der Gitarren Aficionados, nicht nur der Flamencos.
Vor zwei Jahren hörte ich sein Konzert für Gitarre im Teatro Villamarta, das 1° Concierto para guitarra y orquesta und war begeistert, er ist ein großartiger Komponist und begnadeter Interpret der klassischen Stücke von Ramón Montoya, Manuel Morao oder der Farruca Punta y Tacón von Sabicas, die auch bei DUAL zu hören war.
Zur Zeit sind die beiden übrigens in Spanien unterwegs, am 26. April in Zaragoza, am 9.Mai in León, am 10. Mai in Burgos und am 11. Mai in Zaragoza.
https://www.mercedesruizbailaora.com
Fotos: Rina Srabonian
Text: Susanne Zellinger