Die neue CD von José Carlos Gómez Las Huellas de Dios ist viel mehr als eine Hommage, es ist eine Verflechtung von Erinnerungen, Anekdoten, Reminiszenzen an einen der größten Gitarristen aller Zeiten, denn Dios ist niemand anderer als Paco de Lucía, der Sohn der Lucía, der Portugiesin.

So wie manche Aficionad@s sich genau erinnern, wo sie waren, als Camarón de la Isla starb, weiß auch José Carlos Gómez noch, wann er Paco de Lucía zum ersten mal hörte, er war zwei Jahre alt und sah ihn mit seinem Vater im Fernsehen.

Da beginnt die Reise eines der wenigen, die Paco de Lucía aus nächster Nähe erleben durften, eines Künstlers, der das Leben so vieler Gitarristen veränderte. Und der diesen Sog zu erzählen weiß, in den dich der Flamenco zieht und der dich niemals mehr loslässt, dich wie ein Strudel in die Tiefe zieht und nur wenige Glückliche in höchste Höhen erhebt.

In seinem Buch, das die CD begleitet und das man lesen sollte um die Musikstücke zu verstehen oder zu empfinden, erzählt Jose Carlos Gómez die verschiedenen Etappen im Leben Paco de Lucías, die so eng mit dem seinen verbunden sind.

Er erinnert sich an das erste Konzert von Paco in Algeciras 1981, vor wenigen Zuschauern, auch an das zweite in seiner Heimatstadt, wo der Ton so schlecht war, dass er sich vornahm nie mehr hier aufzutreten.

Er erzählt von seinem Weg nach Madrid, und von einer kleinen Schwindelei von Paco, die ihm durch einen Auftritt mit Merche Esmeralda den Weg ins Ballet Nacional und dadurch auf die großen Bühnen der Welt ermöglichte.

Den zweiten wichtigen Moment, als er nach einer Nierentransplantation aufhören wollte zu spielen und der Maestro ihn überzeugen konnte, weiter zu spielen.

Jeder dieser Momente inspiriert José Carlos Gómez zu seinen Stücken, sei es die Bulería Calle Illustración mit ihrem betäubenden Rhythmus oder das jazzige Un nuevo Mundo.

Antonio y Luzía als Erinnerung an den Tod seiner Eltern, das Paco zu seiner CD Luzía inspirieren sollte oder Xpu-Há mit Diego Villegas an der Harmonica als Erinnerung an Pacos Sehnsuchtsort in Mexico sind intime, schöne Kompositionen, die enden in Eterno, dem letzten, gefühlvollen Stück, in dem Gómez auch singt, eine seiner vielen Qualitäten.

Als Draufgabe gibt es dann noch eine Alegría, aufgenommen in seiner Jugendzeit im Haus von Ramón de Algeciras in den frühen 90ern, ein berührendes Dokument, das man sonst wohl niemals zu hören bekommen hätte.

Wie gesagt, eine bezaubernde CD, die man unbedingt mit dem Buch gemeinsam haben sollte, zu bestellen über die Webseite www.josecarlosgomez.es

José Carlos Gómez

Las Huellas de Dios

Text: Susanne Zellinger