Palomares del Río

Palomares del Río liegt nur 11 km von Sevilla entfernt, ein nettes Dörfchen mit kleinen Bars, netten Plätzen, den Baños Árabes, die an die Zeit der Mauren erinnern, nicht allzu vielen Aficionad@s und eigentlich kennen wir es nur aus den Erzählungen von Manuel Bohórquez, Kritiker, Flamencologe, Dichter, Schriftsteller und Freund, der in diesem Dorf seine Kindheit verbrachte. In seinem Buch ‚Cuatro Vientos, el niño que hablaba con los olivos’ erzählt er von diesen glücklichen Zeiten seiner Kindheit in den 60er Jahren.

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Nun eben dieser Manuel Bohórquez hatte eine Idee, die nicht, wie so viele andere in den Schubladen irgendeines Politikers verschwand, sondern die im April Wirklichkeit werden wird: Ein Festival, in dem (fast) nur Guiris auftreten werden. Guiris flamencos natürlich. Den Abschluss macht am 15. Juli Maestro Rafael Riqueni und der ist ja alles andere als ein Guiri.

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Was ist denn nun ein Guiri und wo kommt der Name eigentlich her?

Ein Guiri ist der typische Tourist aus den Vereinigten Staaten oder Nordeuropa, der im besten Fall Sandalen und weiße Socken trägt, eine Bauchtasche oder ein Handtäschchen, kurze Hosen bei Männern, Frauen haben gerne rosa Lippenstift, eine Kappe ohne Dach aber mit Schirm und einen leichten Sonnenbrand.

Im Flamenco klatschen die Guiris an den falschen Stellen, rufen aufgeregt Oleeee, wenn sie es nicht sollten und wagen im schlimmsten Fall ein Tänzchen im3/4 Takt, wenn eine Pataíta por Bulería angesagt ist.

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Der Name ‚Guiri’ kommt übrigens aus dem baskischen und bezog sich im XIX Jahrhundert auf die Anhänger der Königin Cristina, aus ‚Cristinos’ wurde ‚guiristino’ und schließlich ‚Guiri’.

So lang so gut – das erste Festival Guirijondo wird vom 12.-15. April in Palomares del Río stattfinden und das beste daran ist, dass unser Dokumentarfilm „Paraíso de Cristal“ hier seine Spanienpremiere erleben wird und zwar am 15. Juli um 19:00 in La Truja. Den Link zum Trailer finden Sie hier.

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Das Programm ist abwechslungsreich, von Round Tables über Vorträge, Konzerte und Filme gibt es hier einiges, das Sie interessieren könnte, die Eintrittspreise sind moderat und die Busverbindungen von Sevilla stündlich. Auftreten werden KünstlerInnen aus Frankreich, Italien, China, Armenien und vielen anderen Ländern, das genaue Programm finden Sie auf der Webseite

www.guirijondo.com

Fotos: Perezventana, hector puig und Fidel Meneses

Text: Susanne Zellinger