„Tauromagia“, 1988 veröffentlicht, ist für viele die beste Flamencogitarrenplatte der Geschichte. Es geht um die Welt des Stierkampfs, das Drama, den Kampf und den Tod, aber auch die Schönheit des Rituals. Manolo Sanlúcar der sein ganzes Leben lang ein großer Aficionado war und ist, durchlebt in seiner Musik den ganzen Ablauf einer Corrida.

Neun Teile hat auch die Choreografie von Mercedes Ruiz, nachdem die CD aber nur 40 Minuten dauert, wurden, mit der Erlaubnis des Maestros natürlich, drei Sonette des Lieblingsdichters von Manolo Sanlúcar, Miguel Hernández eingefügt, allerdings gelesen und nicht gesungen um die Harmonie des Gesamtwerks nicht zu stören.

Santiago Lara und Paco León interpretieren meisterhaft die ja nicht einfachen Kompositionen, sie bleiben dennoch im Hintergrund, genauso wie Sänger David Lagos, wie immer sensibel und kraftvoll zugleich und die anderen Musiker.

©Javier Fergo para Festival de Jerez
©Javier Fergo para Festival de Jerez

Im Tanz mischten sich Flamenco und Danza española, ausgeführt von Mercedes Ruiz und Ana Agraz, wunderschön das Duett in schwarz und weiß, es gab großartige Stücke mit Kastagnettenbegleitung und interessante Rollenwechsel zwischen Stier und Torera, was gar nicht so einfach ist, wie es klingt, denn weder in der Musik noch in den Choreografien bediente man sich der Beschreibung, es ging hier viel mehr um Gefühle und Wahrheiten wie die, dass sowohl das Leben des Menschen wie auch das des Stiers irgendwann mit dem Tod endet.

Mercedes Ruiz hat eine hervorragende Technik, beherrscht den Mantón und die Bata genauso wie die Kastagnetten, am besten zu sehen, wenn sie alles drei in einem Stück benützt.

Nach der Vorstellung schieden sich die Geister, zwar nicht vehement, aber doch. War es für manche zu traditionell und wenig einfallsreich in den Choreografien, waren die Jerezaner glücklich und dankten mit lang anhaltenden Ovationen.

Mercedes Ruiz: „Tauromagia“

Teatro Villamarta, 02.03.2019