Die Programmation ist in diesem Jahr spannend wie selten, die Kombinationen manchmal wirklich interessant. So folgte auf die moderne Inszenierung „¡Fandango! von den beiden Davids gestern die Hausmarke Jerez mit „Memoria Viva“ von María del Mar Moreno, Jerez puro im Cante mit sechs SängerInnen und vier TänzerInnen, allen voran natürlich María de Mar Moreno mit ihrem unverwechselbaren Stil, der immer noch gefällt.
Nach der perfekten Inszenierung von ¡Fandango! wurden natürlich auch gewisse Schwächen offenbar wie die Länge, Übergänge, die besser sein hätten können, die Soleá, die erst nach dem Fin de Fiesta kam und noch andere Details, aber man darf auch nicht vergessen, dass nicht so Flamenco trainierte ZuschauerInnen es durchaus genießen, wenn ihnen keine Denkarbeit abverlangt wird und sie das Gefühl haben, dass sie das bekommen, was sie bestellt haben: Flamenco in seinem Urzustand ohne intellektuelle Aufbereitung.
Cante, Toque und Baile als zeitlose Kunst, die es hoffentlich noch viele Jahre geben wird.
Memoria Viva
María del Mar Moreno
12.05.2021, Teatro Villamarta
Festival de Jerez
Fotos: Javier Fergo
Text: Susanne Zellinger