Festival de Jerez: La Moneta

La Moneta wie wir sie lieben

Wir lieben La Moneta. Da sind wir uns alle einig. Zuschauer*innen, Kritiker*innen, Aficionad@as und überhaupt alle. Sie ist die Urkraft, das Authentische, die Wahrheit schlechthin.

Wenn sie sich, so wie an diesem Abend im Teatro Villamarta von einem Komponisten, Mauricio Sotelo, der in ihrem Leben eine große Rolle spielte, ihr Visionen vermittelte, eine neue Welt eröffnete, oder was auch immer, so ist das ihre Angelegenheit.

Wenn diese Musik, so wie in meiner Welt, sich mir nicht erschließt, weil ich sie einfach nicht verstehe, oder sie in einem direkten Widerspruch zu dem steht, was ich an La Moneta liebe, so ist das wiederum mein Problem.

All das verstehe ich und gestehe mein Versagen ein.

Das zum ersten Teil des Recitals, da muss ich passen. Was nicht heißt, dass die Musiker großartig sind, virtuos und whatever. Abgesehen von der Lichtregie, die jenseits war, denn wie kann man sie so alleine lassen auf dieser Bühne, es gab kein Entkommen. Eine leere Bühne, kein Spot, einen planen Hintergrund, keine Hilfe in der Wüste. Und das Kostüm war auch keine Hilfe. Von den schlecht gekleideten Musikern ganz abgesehen. Das geht heutzutage eigentlich gar nicht mehr. Zieh an, was du willst? No go.

In der zweiten Hälfte wurden wir dann getröstet, denn da war sie wieder, La Moneta wie wir sie lieben, und nicht nur wir. Diese unglaublich wunderbare, kleine Person mit ihrem Lächeln, die sich in ihrer Welt bewegt.

Diese Natürlichkeit, mit der sie die schwierigsten Drehungen und Zapateados bewältigt, diese Schönheit der Bewegungen, diese Leichtigkeit und vor allem diese Leidenschaft, die ihr immer gelingt zu vermitteln, wenn sie nicht nachdenkt, sondern einfach tanzt.

Tanz, möchte man ihr zurufen, tanz, als ginge es um dein Leben.

La Moneta

Vínculos

Teatro Villamarta

25.02.2024

www.festivaldejez.es

Fotos: Tamara Pastora

Text: Susanne Zellinger