Bailar no es solo bailar
Eines langen Tages Reise in die Nacht – auch so könnte das neue Werk von Eduardo Guerrero heißen, denn der Tag war lang und schien endlos und für viele kam die Dunkelheit der Pandemie erst nachdem sie schon vorbei war. Nach der Lichtgestalt in ‚Debajo de los pies’ wird er in ‚Bailar es solo bailar’ zum dunklen Engel.
Im diffusen Gegenlicht wirkt er wie ein Samurai, diese japanischen Krieger, die in absoluter Ergebenheit ihrem Herrn dienten und seine Macht aber auch seine Werte verteidigten.
Es erinnerte mich aber auch an die Lehre des Zen Meisters: Wenn ihr geht, dann geht. Wenn ihr sitzt, dann sitzt.“ Eduardo Guerrero macht alles mit 100 %. Wenn er kämpft, dann kämpft er. Wenn er ruht, dann ruht er. Wenn er tanzt, dann tanzt er.
Was dahinter steckt ist ein ganzes Leben, der Kampf und die Stille, die Liebe und die Einsamkeit, das Kreuz und die Erde, das Licht und die Dunkelheit.
Die Möglichkeiten dieses tanzenden Körpers scheinen unbegrenzt, er bringt ihn an seine Grenzen und in der sensationellen Soleá gegen Ende scheint er Felix ‚El Loco’ näher als es das Ballet Nacional in seinem gleichnamigen Stück jemals gewesen ist.
Einen großen Anteil daran hat natürlich auch das gewichtige Spiel des Gitarristen Pino Losada, der ihn kongenial begleitet.
María Terremoto und Ángeles Toledano , der Gitarrist Benito Bernal und Perkussionist Iván Bellén folgen der musikalischen Batuta von Rosario La Tremendita und die wie immer ausgezeichnete Lichtregie von Félix Vázquez tut ihr Übriges um das neue Stück zu einem Erfolg werden zu lassen.
Mal sehen wie es weiter geht. Eduardo Guerrero ist immer für eine Überraschung gut.
Eduardo Guerrero: Bailar no es sólo bailar
Teatro Villamarta
02.03.2023
www.festivaldejerez.es