Festival de Jerez: 3×3=41

Manchmal sind drei Stücke an einem Abend einfach zuviel, vor allem am siebten Tag des Festivals, wenn sich leichte Ermüdungserscheinungen bemerbar machen. Und dies war gestern der Fall, am Día de Andalucía, also eigentlich ein Feiertag, aber mitnichten.

Den Beginn machte Ana Crismán, die einzige Harfinistin der Flamencowelt im Säulensaal des Museos de la Atalaya, ein stimmungsvolles, schönes Konzert an drei Harfen, über die ich aber so wenig weiß, dass ich das erst in einem Interview klären muss. Man will ja nichts Falsches erzählen. So war ich zum Beispiel überzeugt, dass sie auf der Harfe die Gitarrenklänge spielt, der Widerspruch kam jedoch sofort von Jesús Méndez, der behauptete, es sei das Klavier, also wie gesagt. Die Aufklärung folgt.

Um 18:30 ging es dann weiter mit conTRAcuerpo, einer unterhaltsamen Performance von Daniel Ramos. Ein hervorragender Tänzer und ein Meister des Mantons, begleitet an der Gitarre von José Almarcha, großartig wie immer. Der Toningeneur hatte aber entweder einen Gehörschaden oder war auf eine Tapa in der nächsten Bar, jedenfalls war der Sound so entsetzlich laut, dass ich beide Hände an den Ohren hatte und mir keine Notizen machen konnte, also muss ich auch hier passen.

Im Teatro Villamarta gaben sich dann 21 Künstler*innen der Carlos Rodríguez Ballet Flamenco Company die Ehre mit dem Ballet Flamenco Homenaje a Picasso – Eterno die Ehre. Ein buntes Gewirr aus Projektionen, Kleidern, Stilen, Schuhen und herumspringenden Menschen, die mich so verwirrten, dass ich gleich danach das Weite suchte. Einziger Ruhepol war Joaquín de Luz mit seinem Fandango, dem ich gerne noch weiter zugesehen hätte. Ein Genuss. Eine der Artistas invitadas war La Lupi, aber die sehe ich auch lieber allein.

28.02.2024

www.festivaldejerez.es

Fotos Ana Crismán und Daniel Ramos: Tamara Pastora

Fotos Company: Esteban Abion

Text: Susanne Zellinger