Das Festival de Jerez steht in den Startlöchern, es beginnt diesen Freitag und schön langsam ändert sich das Ambiente der Stadt, abgesehen von den Vorbereitungen für die Semana Santa, an jeder Ecke begegnet man den Probeträgern der Palcos mit ihren Sandsäcken auf dem Tablett, einen Cristo oder die Virgen tanzen zu lassen ist ja eine eigene Kunstform, die Kraft und Hingabe verlangt.

Aber nun zurück zum Festival. Was mich persönlich besonders freut, ist natürlich die Ausstrahlung meines Dokumentarfilms Paraíso de Cristal am Sonntag, 25.02. um 11:30 in den Museos de la Atalaya.

Paraíso de Cristal-Poster klein

Höhepunkte des Festivals hervorzuheben ist schwierig, alles ist spannend, eines meiner Highlights ist Joaquín Grilo mit der Uraufführung seines neuen Stücks CUCHARÓN Y PASO ATRÁS am 27.02. im Teatro Villamarta, eine Hommage an die Cantes mineros und die Cantes de la Fragua. Mit José Valencia am Cante wird dieser Abend sicher ein Erlebnis.

Joaquín Grilo anapalma_6567

Besonders mag ich auch Beatriz Morales und Agujetas Chico, mit De la naturaleza del amor stehen sie am 4. März auf der Bühne des Villamarta.

Der Preisträger des Premio de la Federación Local de Peñas Flamencas de Jerez, Jesús Corbacho wird am 6. Februar im Palacio de Villavivencio mit Juan Campallo auftreten.

Corbacho

Cynthia Cano, die junge Tänzerin aus Murcia präsentiert am 7. März Locas Mujeres in den Museos de la Atalaya, ich präsentierte sie schon vor vielen Jahren in der ANDA und habe sie schon lange nicht mehr live erlebt.

In diesem Jahr sind viele junge Tänzer*innen zu sehen, die noch nicht so bekannt sind, was das Festival auch für die langjährigen Besucher interessant macht. Namen wie Araceli Muñoz oder Manuel Montes, Irene Morales oder Paula Salazar und noch einige mehr werden in den kleineren Sälen auftreten.

Sara Baras wird das Festival eröffnen und den Abschluss macht Manuela Carrasco am 9. Februar im Villamarta.

Auf den Nebenschauplätzen tut sich viel, das OFF Festival in der Guarida del Ángel mit seinem rührigen Direktor Mario González bietet jeden Abend mindestens drei Vorstellungen mit durchaus großen Namen wie El Capullo oder Luis El Zambo, dem das OFF Festival auch gewidmet ist.

La Guarida

Auch in den Peñas herrscht Hochbetrieb, Details entnehmen Sie bitte dem Programm auf der Webseite des Festivals, also hier.

Peña La Zua

In der Asociación Cultural Luis de la Pica, im ehemaligen Colegio Carmen Benítez gibt es in diesem Jahr , abgesehen von gutem Essen und tollem Ambiente eine Hommage an Fernando de la Morena am 2. März, einige Masterclasses wie die von Pastora Galván und Nono Jero, auch die eine oder andere Juerga wird sich ergeben.

Viele der Academias bieten Tanzkurse mit hervorragenden Lehrer*innen, wie das Centro de Baile Jerez oder die Academia de la Chiqui de Jerez.

Sehr schön ist auch das Programm der intimen Konzerte im Espacio Expoflamenco, die teilweise auch im Streaming übertragen werden. So nahe werden Sie den Künstler*innen selten sein, also gehen Sie lieber hin.

Die zwei Wochen im Vorfrühling sind für die Aficionad@s ein absolutes Pflichtprogramm, nicht nur wegen der Vorstellungen sondern vor allem wegen des Ambientes, das ist einzigartig und erlaubt, den Flamenco abseits der Bühne zu erleben.

Festival de Jerez

23.02.-09.03.2024

Jerez de la Frontera

https://www.festivaldejerez.es/

Text und Fotos: Susanne Zellinger

Foto Joaquín Grilo: Ana Palma