Essengehen in Sevilla

Essen in Sevilla ist meistens ein ziemlich ungetrübtes Vergnügen, vorausgesetzt, man hält sich an gewisse Vorgaben. Da wären zum Beispiel die Essenszeiten: Mittagessen zwischen 14.00 und 17.00, Abendessen nicht vor 20.00.

Essen im Restaurant mit Gedeck und geschürztem Kellner ist meistens teuer und nicht so lustig wie Tapas essen in Bars und weniger geschniegelten Einrichtungen. Wobei die Qualität des Angebotenen meistens durchaus mithalten kann. Allgemein wäre noch zu bemerken, dass Tapas direkt an der Bar günstiger sind als an den Tischen oder auf der Terrasse. Was als Tapa angeboten wird gibt’s meistens auch als Media Ración (eine etwas größere Portion) oder als Ración (eine große Portion).

Zu empfehlen sind natürlich Fisch und Meeresfrüchte, aber auch das Fleisch vom schwarzen Schwein ist sehr gut. Der luftgetrocknete Schinken (Jamón Ibérico) von ebendiesem ist köstlich, aber teuer, der spanische Käse (Queso Manchego) von der Kuh, vom Schaf, von der Ziege oder gemischt ist gut und wird meist mit Picos statt mit Weißbrot angeboten.

Die typischen Gerichte auf der Speisekarte

Im folgenden haben wir eine Auswahl aus typisch andalusischen Gerichten ausgewählt, wie sie auf vielen Speisekarten zu finden sind. In den nächsten Wochen werden wir einzelne Lieblingstapas genauer betrachten.

Salmorejo

Kalte Suppe aus Córdoba

Ein wunderbares Gericht an heißen Tagen: Eingeweichtes Weißbrot, Knoblauch, Tomaten, Salz, ein Ei und Olivenöl werden mit einem Schuss Essig vermischt, mit dem Pürierstab fein püriert und in den Kühlschrank gestellt. Vor dem Servieren wird dann noch mit hartem Ei und Jamón Serrano garniert.

Ensaladilla rusa

Kartoffelsalat mit Mayonnaise

Traditionell mit Thunfisch, gekochten Karotten und Erbsen, nichts für Kalorienzähler.

Montaditos

Montaditos sind kleine getoastete Brötchen mit verschiedenstem Belag. Meine liebsten sind die mit Melva (Thunfischart) und Pimientos morrón (rote, eingelegte Paprika)

Pimientos del Padrón

Frittierte Paprika

Kleine grüne Paprikaschoten werden in Olivenöl frittiert und mit grobem Meersalz bestreut.

Croquetas

Kroketten

Croquetas gibt es in allen möglichen Varianten: Mit Huhn, Thunfisch, Spinat oder Schinken. Die Masse wird ähnlich wie Brandteig zubereitet und nach dem Erkalten im Kühlschrank wie ein Wiener Schnitzel paniert.

Garbanzos con Espinacas

Kichererbsen mit Spinat

Ein wunderbarer Eintopf, der in kleinen Tonschälchen mit Weißbrot serviert wird.

Tortillitas de Camarones

Gamberettipuffer

Die winzigen Camarones werden mit Mehl, Petersilie, Zwiebel, Salz und Wasser vermischt, plattgedrückt und dann frittiert. Je unregelmäßiger die Form, umso besser.

Pulpo a la gallega

Tintenfisch auf gallizisch

Lauwarme Scheiben vom gekochten Thunfisch auf Kartoffelscheiben, gewürzt mit Paprika und auf dem Holzbrett serviert.

Gambas al ajillo

Garnelen mit Knoblauch

In kleinen Tonschälchen in Olivenöl gebratene Garnelen mit Petersilie, Chilischoten und Knoblauch.

Almejas a la marinera

Venusmuscheln

Im Weisswein gekocht, mit Paprika und Knoblauch schmecken die wunderbar, unbedingt die Sauce mit Weissbrot auftunken.

Cazón en adobo

Frittierter Hundshai

Kleine Stückchen vom Hai werden über Nacht in einer Marinade aus Essig, Knoblauch, Salz, Oregano und Paprika eingelegt, vor dem Frittieren in Mehl gewälzt und im heißen Olivenöl frittiert.

Ventresca de atún

Filet vom Thunfisch

Der feinste Teil vom Thun. Steht selten auf der Karte, ist aber köstlich.

Bacalao con tomate

Stockfisch in Tomatensauce

Der gesalzene Stockfisch, den man in vielen Geschäften sieht, wird eingeweicht und mit Tomatensauce und Sofrito ( Zwiebel, Tomaten und viel Petersilie) zu einem gulaschähnlichen Gericht bereitet.

Albóndigas

Hackfleischbällchen

Traditionellerweise in Tomaten oder Gemüsesauce mit Kartoffeln. Aber Vorsicht: Wenn Atún dabeisteht wird statt Fleisch Thunfisch verwendet.

Sangre encebollada

Gestocktes Schweineblut mit Zwiebeln

Lieblingsgericht von Oliver Farke. Wer aber keine Blutwurst mag, sollte es lieber lassen.

Prueba de matanza

Schlachtprobe

Dazu wird ein Teil des Schweins, den man abanico, also Fächer nennt, gehackt und zu einer feinen Masse verarbeitet. Schmeckt gut, vor allem aufs Brot.

Rabo de Toro

Stierschwanz

Eintopfgericht mit viel Gemüse und in Stückchen geschnittenem Stierschwanz. Mmmmmmmmmmmmmmm