Düsseldorf Festival: Antonio Lizana Trio

Der wunderbare Altsaxophonist und Sänger gilt inzwischen längst als neue Lichtgestalt des Nuevo Flamenco. Nun gastierte der aus der Flamenco-Hotspot-Region, der Provinz Cádiz, stammende Künstler mit seinen beiden gleichermaßen herausragenden Sidekicks José Manuel León aus Algeciras an der Gitarre sowie dem jungen deutschen Percussionisten Ruven Ruppik, der in NL studiert hat, aber international unterwegs ist, in Düsseldorf.

Dieses eindrucksvolle Konzert fand im Rahmen des hochkarätig besetzten Düsseldorf-Festivals in einem ebensolchen, im Flamenco glaube ich noch nie dagewesenen Rahmen statt – in einer 19-Stockwerken hohen Glaskuppel des Sky-Towers im spektakulären Düsseldorfer Medienhafen, eine schöne Gelegenheit für die Besucher, die tollen Ausblicke noch vor Einbruch der Dunkelheit zu erhaschen. Auf spätere städtische Erleuchtungen musste man allerdings wegen der Energiekrise verzichten. Energie und Erleuchtungen brachte aber dafür reichlich die fast eineinhalb Stunden währende Performance dieser Ausnahmemusiker. Und dies alles mit einer ungemeinen Leichtigkeit, Charme, Charisma und natürlich Virtuosität.

Der Protagonist Antonio Lizana zauberte einfach sowohl mit seinem Altsaxosophon als auch mit seiner Stimme, sodass man meinen konnte , er sei sein eigenes Duo in einer Person. Auch Ruven Ruppik an den Percussions lieferte groß ab, er rockte förmlich, swingte auf den Punkt genau, auf den es ankommt und der Gitarrist José Manuel León aus Paco‘s Geburtsstadt Algeciras überzeugte nicht nur alleine mit seinem Ausnahmekönnen, sondern auch besonders mit seiner Ausstrahlung, wobei er stets mit blitzenden Augen eine ungeheure Spielfreude vermittelte.

Das war nicht nur Nuevo Flamenco auf allerhöchstem Niveau, das war gleichermaßen auch Flamenco-Rock, aber auch in den Gesangsteilen absolut Flamenco puro. Die Titelansagen waren knapp bemessen, was aber auch keine Rolle spielte, denn das Trio ließ seine Musik einfach für sich sprechen. Die Stimmung im ausverkauften Saal konnte damit nicht besser sein, es gab  Szenenapplaus und im Zugabeteil forderte Antonio Lizana sogar zum Mitsingen auf – so auch noch nie erlebt in einem außergewöhnlichen Flamencokonzert.

Text und Fotos: Albrecht Korff