Die CD „Omega“ von Enrique Morente und der andalusischen Rockgruppe Lagartija Nick war auf seine Art ein genauso bahnbrechendes Werk wie seinerzeit „La Leyenda del Tiempo“ von Camarón de la Isla. Obwohl es noch viel unbequemer und schockierender war. Morente geht keinen Kompromiss ein und rockt, was das Zeug hält. Es gibt eigentlich nur eine Nummer, die etwas herausfällt, das ist der „Pequeño vals vienés“, eine Nummer von Leonard Cohen mit dem Text von Federica García Lorca. Wunderschön, lyrisch, großartig.
Das einzige mal, dass ich mit Enrique Morente ins Gespräch kam, vor vielen Jahren beim Festival von La Unión, teilte ich ihm meine Begeisterung für diesen Song mit, worauf er antwortete: „Das ist die einzige Nummer, die mir nicht gefällt. Ich würde sie sofort rausnehmen, wenn ich könnte.“ Er war auch der einzige Künstler, der mich beim Interview versetzt hat. Wahrscheinlich hat er an meinem Urteilsvermögen gezweifelt.
Die Live Aufführungen von „Omega“ wurden jedes Mal mit Buhschreien und Beschimpfungen geschmückt, was Morente so viel Spaß machte, dass er noch Jahre später mit Lagartija Nick auf den verschiedensten Festivals auftrat.
Im Oktober dieses Jahres kommt nun endlich der Dokumentarfilm über die Entstehung von Omega heraus. Eine Produktion von Sacromonte Films, Telecinco Cinema und Universal Music. Den Trailer sehen Sie hier:
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