El gran Concurso
Den wohl wichtigsten Wettbewerb im Flamenco gibt es seit 1956, wobei im Jahr 2010 die Preise drastisch reduziert wurden – früher gab es in den verschiedensten Kategorien, nach den Palos geordnet, zahlreiche Preise, ab da gab es dann nur noch drei, Cante, Baile und Toque. Die Hauptpreise sind mit je 11.000€ dotiert, für die Finalisten, jeweils vier gibt es immerhin noch 3.000 €. Auch das Datum wurde geändert, von Mai auf November, wohl aus dem Grund, dass es im Herbst nicht so viele Veranstaltungen gibt, auch eine Altersbeschränkung wurde eingeführt, es dürfen nur mehr KünstlerInnen zwischen 18 und 50 Jahren teilnehmen.
Die FinalistInnen treten in diesem Jahr vom 20.-23. November im Gran Teatro de Córdoba auf und die Erwartung war groß. In der Jury befinden sich große Namen: Julián Estrada, Esperanza Fernández, David Pino und Arcángel (Cante); Inmaculada Aguilar, Olga Pericet und Antonio Najarro (Baile); Dani de Morón, Gerardo Núñez und Norberto Torres (Guitarra).
20.11.2022: Der erste Abend
Den Beginn machte am ersten Abend die junge Gitarristin Alba Espert Ruiz, Jerez 1997, mit einer interessanten Rondeña und einer kraftvollen, ziemlich schnellen Soleá, einer Liviana-Serrana als Begleitung des Cante und einem Taranto mit einer Tänzerin, sie meisterte alles vorzüglich, sie ist ja auch keine Unbekannte mehr. An ihrem Outfit und dem ihrer BegleiterInnen muss sie aber noch arbeiten, schließlich ist die Bühne des Gran Teatro kein Stand auf der Feria, aber das wird mit der Zeit schon werden.
Der Tänzer Juan Tomás de la Molía aus Trebujena ist 22 Jahre jung und voller Energie, seine Cantiñas und der Tangos wirkten dadurch etwas hektisch, erst in der Soleá kam er etwas zur Ruhe, das alles mag aber auch an der Aufregung liegen, schließlich steht man nicht jeden Tag im Finale.
Den Abschluss machte die Cantaora Lucía Beltrán aus Trigueros, Huelva, mit ihren 18 Jahren die jüngste mit vier Cantes, einer davon die Vidalita von Mayte Martín, die wir alle noch im Ohr haben, was die Neuinterpretation nicht einfach macht. Sie überzeugte vor allem in der Seguiriya, schön auch, dass man die Letras versteht.
Heute Abend geht es weiter in diesem grandiosen Gran Teatro de Córdoba.
XXIII Concurso de Arte Flamenco
20.-23.11.2022
Gran Teatro de Córdoba
www.nacionaldearteflamenco.org