Die Zeitschrift „Calle Elvira“ ist eine spanische Kulturzeitschrift, die in Granada herausgegeben wird und zwar Vierteljährlich, im Frühling, im Sommer, im Herbst und im Winter. In der letzten Spezialausgabe widmete sie sich ganz dem Flamenco. Unter dem Titel „Decir flamenco“ ist ein sehr schönes Heft entstanden, in dem Flamencologen, Journalisten, Aficionados und Künstler Artikel zu den verschiedensten Themen geschrieben haben. Sie ist mit 250 Seiten ganz schön umfangreich und die Fotos sind großartig, vor allem das auf Seite 48. Da sieht man einen sehr jungen José Menese, der auf der Gitarre von Doña Isabel García Rodríguez begleitet wird, der Tante von Federico García Lorca. In ihrem Artikel mit dem Titel „La mujer y la guitarra flamenca“ räumt Lorena Chuse von der Berkley University mit dem Vorurteil auf, dass in der Flamencogitarre immer nur die Männer das Sagen gehabt haben.

Lompléi und andere Neuigkeiten

Wie überhaupt wir in den verschiedenen Artikeln viele Dinge erfahren, von denen wir keine Ahnung hatten, wie zum Beispiel, dass dem Gitarristen Juan Maya Marote, Bruder von Manolete, ein Fingerglied fehlt und er darum eine neue Technik erfand, dass sich Mario Maya wegen einer Kritik von Manuel Bohórquez von der Bühne zurückzog, was ein „Lompléi“ ist, dass Frau früher die Seguiriya im weißen Schleppenkleid tanzte, wie die berühmte „Tortajada“ schon Ende des XIX Jahrhunderts in New York triumphierte, was einen guten Aficionado ausmacht und warum der Flamenco in Japan so populär ist.

Manche Artikel sind eher für Spezialisten, andere aber durchaus auch von allgemeinem Interesse, wie der über den Flamenco und das Kino oder die Fotografie im Flamenco.

Bezug

Erhältlich ist das Heft am Kiosk und in einigen Buchhandlungen, aber auch übers Internet direkt beim Verlag unter http://www.calleelvira.com