El payo, el guiri y el gitano

Der Spaßvogel, der Aufpasser und der Wilde

Der Sänger, der Gitarrist und der Tänzer

Eins, Zwei, Drei – wir sind so frei

Ein äußerst vergnüglicher Mittagsbesuch im Teatro Flamenco in Sevilla bescherte genau das, was wir uns erwartet hatten, der Ruf war ihnen vorausgeeilt und dennoch boten die drei einiges an Überraschungen.

Der Spaßvogel Alejandro Villaescusa aus Albacete hat ein komisches Talent und einen Wortwitz, der seinesgleichen sucht. Es gibt nur wenige, die so blitzschnell auf Situationen reagieren wie er und dennoch ist er Cantaor. Und was für einer! Er hat eine großartige Stimme, einen langen Atem, er kennt sich aus und entzückte die Aficionados del Cante.

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José Manuel Ramos El Oruco aus Sevilla kennen wir sein Jahren als hervorragenden Rhythmusmacher und Palmero aus den verschiedensten Stücken, er allein ersetzt eine Gruppe Trommler, er begleitete über Jahre Rocío Molina und stand erst vor zwei Tagen mit Mercedes de Córdoba auf der Bühne des Teatro Central.

Als Tänzer war er nicht so bekannt und dennoch überraschte er hier mit einer grandiosen Soleá, die ich unbedingt noch einmal sehen möchte. Einfach großartig in seinen Zapateados und der rhythmischen Exaktheit – und das alles im Trainingsanzug.

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Der Guiri par excellence Tino van der Sman aus Den Haag ist ja schon lange kein Unbekannter mehr und außer dass er wie immer hervorragend spielte, musste er hier auch noch Cantaores erraten, die Ale imitierte. Er rückt auch einen Euro heraus, damit El Oruco sich einen Kaffee kaufen kann. Tino van der Sman hat keinen Funken humoristisches Talent, was alles aber noch lustiger macht.

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Die drei beweisen nachdrücklich, dass Flamenco unterhaltsam sein kann ohne dass dabei auf künstlerische Qualität verzichtet werden muss.

Meine Empfehlung: Schauen Sie sich das an!

Tino van der Sman, Ale Villaescusa, El Oruco

El payo, el guiri y el gitano

https://teatroflamencosevilla.com/

29.09.2024

www.labienal.com

Fotos: Pepe Conde

Text: Susanne Zellinger