Ein ehemaliger Corral de Vecinos mit seinem riesigen Patio und den Balkonen drum herum im Herzen von Triana ist sein vielen Jahren der Geheimtipp im Festival und die Frage „Was, du warst noch nie im Hotel Triana“ wird meist mit ungläubigem Kopfschütteln begleitet. Viele Nächte verbrachte ich dort zu später Stunde bei einigen Gin Tonics, mit Aficionados und Freunden, am liebsten mit Oliver Farke.
Meistens gibt es hier Spezialprogramme wie „Der Flamenco aus der Extremadura“ oder „Málaga Flamenco“, an der immer viele Künstler teilnehmen, sozusagen als Gruppe und ohne einen bestimmten Künstler in den Vordergrund zu stellen.
Gestern waren die 3000 Viviendas dran mit Bobote und Torombo und es gab eine Artista invitada, die die Herzen der Flamencos höher schlagen ließ: Lole Montoya, weiblicher Teil des legendären Duos „Lole y Manuel“ erinnerte mit ihren lyrischen Bulerías wie „Dime“ an die goldenen Zeiten der 70er Jahre, als Spanien aus dem Alptraum der Diktatur erwachte.
Torombo ist eine Figur, die immer wieder begeistert. Gestern mit einer Soleá, die aus dem tiefsten Innersten kam, kurz, wild und authentisch. Bobote, einer der begehrtesten Palmeros des Flamencopanoramas ließ sich am Ende zu einer Pataíta hinreißen, wie immer witzig und mit Soniquete.
Die Beginnzeit wurde in diesem Jahr auf 23:00 vorverlegt, einerseits schade, andererseits muss man ja auch irgendwann schlafen. Heute ist übrigens Málaga dran mit dem unverwüstlichen Carrete.
Hotel Triana, Clara de Jesús Montero s/n, Sevilla.