In Kooperation mit der Flamencobiennle NL findet in unserer direkten Nachbarschaft ein großartiges Flamencofestival statt. Die Slowenen sind nicht nur leidenschaftliche Flamenco-Enthusiasten und gute Aficionados, sie sind auch leidenschaftliche Flamenco-Künstler. Das Festival wird zwei nationale Produktionen uraufführen, Kreationen, die diese Interpreten direct neben den jungen spanischen Künstlern einordnen. Das hervorragende Programm ist ein hervorragender Anlass, Ljubljana zu besuchen, Workshops werden noch bekannt gegeben.
Hier das Programm:
14.02. 2020, 19.00 – Premiere
ENO – ONE
Weitere Vorstellungen am 01.03. und am 03.03. um 20:00
ENO – ONE ist eine Performance über eine Frau und ihr Streben nach Freiheit und Koexistenz. Sie teilt einen einzigen Körper, Raum und Zeit mit anderen Frauen. Sie baut die Einheit mit ihnen auf, und diese spiegeln sich in ihrer Einzigartigkeit wider. Ihre Schritte sind gemeinsame Schritte, ihre Gedanken sind die Gedanken unzähliger anderer und ihr Flügel ist ein Feld, das nur kollektives Zusammenleben erlaubt. Bis ihr Zugehörigkeitsgefühl durch den Geschmack des Individuums zerstreut und ihre Poren vom Geruch der Freiheit durchtränkt sind. Die Show ist in der Sprache des Flamencos begründet, forschend gepaart mit zeitgenössischem Tanz und urbanem Sound, die mühelos aus anderen Musikkulturen schöpfen.
Concept, choreography: Urška Centa
Dance: Urška Centa, Tina Habun
Music: Robert Jukič, Tomaž Gajšt
Production: Flota, Ljubljana, Flota
Co-production: Cankarjev dom, CoraViento
Kosovel Hall, EUR 14, 9*
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14.02.2020, 20.00
RAFAEL RIQUENI
Als Rafael Riqueni 2014 nach langer Abwesenheit in seiner Heimatstadt Sevilla ein großes Comeback auf der Bühne feierte, wurde er mit einem historischen „Olé“ empfangen. Die Presse schwärmte: „In seinen Händen schienen sich die Hände aller Weisen der Gitarre zu vereinen“. Der neue Gitarrengott nahm seinen Platz auf seinem Thron ein. „Riqueni ist kein Gitarrist, er ist die Gitarre. Bei seinem ersten Besuch in Slowenien wird er sein bereits klassisches Flamenco-Repertoire von Soleás, Bulerías und Tangos spielen. Begleitet von zwei weiteren namhaften Flamenco-Gitarristen, Salvador Gutiérrez und Manuel de la Luz, wird er seine neue CD Parque de María Luisa vorstellen: ein lyrischer Spaziergang durch einen Park in Sevilla, wo die Farben und Gerüche der Stadt am Guadalquivir zusammenkommen.
Guitars: Rafael Riqueni, Salvador Gutiérrez, Manuel de la Luna
Special guest: Maria Moreno, dance
Linhart Hall, EUR 15, 20, 23, 12*
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14.02.2020, 21.30 und am 15.02.2020, 22.00
FLAMENCO IS NOT A CRIME
Los Voluble: Pedro and Benito Jiménez, DJs
Das erstaunliche Deejaying-Paar wird uns tief in die innersten Nischen des Flamencos führen. In ihrer audiovisuellen Show verwandelt sich eine klassische Party in eine bizarre künstlerische Ausdrucksform, die ausschließlich bei Nacht Zugang und praktische Erfahrungen ermöglicht. Inspiriert von der Bewegung „free party is not a crime“ präsentieren Los Voluble ein Projekt, in dem sich Flamenco und Electronica mit kritischer Kultur und politischem Video-Remix verbinden. Pedro und Benito Jiménez schlagen eine direkte Annäherung an den Flamenco und seine Widersprüche in Verbindung mit anderen musikalischen Genres vor, darunter Gqom, Footwork, experimenteller Dub, Grime oder Reggaeton.
Los Voluble produzieren seit zwei Jahrzehnten eklektische Tanzsessions, die durch audiovisuelle Experimente genährt werden. Ihre schmutzigen live Mischungen vermischen Archivmaterial, globale elektronische Musik und Live-Kino, um uns ihre Reflexion über die Heterodoxie des Flamencos, die Kultur der Roma und die Party als politische Aktion näher zu bringen.
CD Club, EUR 5; admission free with any festival ticket
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15.02.2020, 17.00 – Premiere
SPACE BETWEEN US
Weitere Vorstellungen am 19. Und 20.02., 20:00
Anja Mejač ist eine junge slowenische Performerin, die den Flamencotanz auf originelle Weise präsentiert und erforscht. Ihre Projekte fallen unter die zeitgenössische Erforschung des Mediums Tanz gemischt mit verschiedenen Formen des traditionellen Flamencos.
Der Wettbewerb findet in einer Arena statt. Der Stier wurde gerufen, es war nicht seine Entscheidung zu kommen. Er weiß nur, dass der Sand die Wiese ersetzt hat. Da er keine Farben sieht, ist es die Bewegung, die ihn provoziert. Der Torero will den Körper des Stiers kontrollieren, deshalb trägt er einen geladenen Revolver um seine Taille. Wie kann der Stier kämpfen, wenn er Messer im Fleisch hat und blutet? Etwas, das früher ein Muskel war, wird sofort zu Fleisch, das mit Blumen geschmückt ist. Al toro le falta el ritmo. Die Performance basiert auf dem Flamencotanz und verflechtet ihn mit zeitgenössischen Performance- und Bewegungsansätzen. Wie kann man den Stier, der durch unsere inneren Landschaften wütet, kontrollieren?
Der Stier betritt die Arena. Der Raum zwischen uns verändert sich.
Created and directed by: Anja Mejač
Dramaturgy: Katja Černe
Choreography: Anja Mejač, Alejandro Granados
Movement consultation: Jurij Konjar
Original music, sound design: Bowrain
Štih Hall, EUR 14, 9*
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15.02.2020, 19.00
SIERPE
Vanesa Aibar ist ein aufstrebender junger Stern des zeitgenössischen Flamencos. Großen Namen wie Andrés Marín und Belén Maya folgend, nutzt sie den Flamenco gerne als Ausgangspunkt, um sich in den modernen oder (spanischen) klassischen Tanz zu wagen. In ihrem neuesten Werk Sierpe begibt sich Aibar auf die Suche nach einer neuen Flamenco-Tanzsprache durch verschiedene Darstellungen der seit der Antike geschaffenen Schlange Frau/Göttin. Die Schlange, ein ambivalentes Symbol für neues Leben, Sinnlichkeit und Auferstehung, aber auch für Rachsucht und Zerstörung, erscheint in einer erfrischenden Flamenco-Inkarnation in diesem neuen Werk von Vanesa Aibar, das bei der Flamenco Biënnale Niederlande uraufgeführt wurde und nun zur slowenischen Premiere nach Laibach reist.
Choreography, dance, artistic director: Vanesa Aibar
Guitar, compositions: José Torres Vicente
Flamenco singing: Tremendo Hijo
Vocals, sound effects: Rocío Guzmán
Kosovel Hall, EUR 16, 14*
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15.02.2020, 21.00
¡KLICK-PLUCK-PLANTA-TACÓN-CLICK-TAP-CLACK!
Slagwerk Den Haag & Eduardo Guerrero
Keine Kunstform ist perkussiver als der Flamenco. Die renommierte Percussiongruppe Slagwerk Den Haag und der phänomenale Tänzer Eduardo Guerrero fordern sich gegenseitig in einer spannenden perkussiven ‚Battle‘ heraus. In dieser neuen Festival-Kreation setzt der aufgehende Stern aus Cádiz Körper und Füße als Perkussionsinstrumente in einer Landschaft ein, die er noch nie zuvor betreten hat. Der traditionelle ‚Zapateado‘, die Flamenco-Fußrhythmen und der ‚reine Flamenco-Körper‘ erhalten eine ganz neue Bedeutung. Die reichen, treibenden Flamenco-Rhythmen klappern in jeder möglichen Weise. Ein einfacher Tisch verwandelt sich in ein Schlaginstrument, ein „Cajón“ erhält ein elektronisches Upgrade und Live-Kastagnetten nehmen es mit einem computergesteuerten Kastagnettenorchester auf! Mensch gegen Maschine, Gefühl gegen Rhythmus.
Dance: Eduardo Guerrero
Percussion: Slagwerk Den Haag: Fedor Teunisse, Pepe Garcia, Niels Meliefste, Joey Marijs, Frank Wienk, Ryoko Imai
Production: Flamenco Biennale, The Netherlands 2019
Linhart Hall, EUR 12, 15, 18, 10*
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16.02.2020, 19.30
DOPPELKONZERT
NAIRUZ
DAVID CARMONA TRIO SUEÑOS DE LOCURA
Nairuz:
Flamenco guitar, oud Mirza Redžepagić
Vocals, ney: Almedin Varošanin
Double bass: Daniel More
Dance, palmas, dance: Urška Centa
Ein Projekt des bosnischen Gitarristen Mirza Redžepagić, Nairuz vermischt das reiche Erbe der türkischen Sufi-Musik und des Flamencos. Der Dialog zwischen zwei verschiedenen musikalischen Traditionen, die den gleichen Kern teilen, schwingt mit den sanften Klängen der Flamenco-Gitarre, der orientalischen Oud, der türkischen Ney und des Kontrabasses, ergänzt durch den klangvollen Sufi-Gesang und die Palmas als wesentliche Form der Perkussion, die dazu beiträgt, den absorbierten Flamenco-Tanz zu akzentuieren. Die Musik, die sie spielen, ist neu und von Mystik durchdrungen. Der Name Nairuz stammt aus dem Altpersischen und symbolisiert die Geburt des Frühlings, das Aufblühen der Natur.
David Carmona Trio Sueños de Locur, featuring Kiki Morente
Voice: Kiki Morente
Guitar: David Carmona
Percussion: Agustin Diassera
Der Gitarrenzauberer David Carmona wurde von Maestro Manolo Sanlúcar entdeckt, der seinen Schüler zu seinem „Adoptivsohn, einzigen Erben, der Zukunft des Flamenco-Gitarrenspiels“ erklärte. Damit trat Carmona in die Fußstapfen berühmter Flamenco-Gitarristen wie Rafael Riqueni, Niño de Pura und Vicente Amigo. Auf seinem Debütalbum Sueños de Locura schafft David Carmona neue Flamenco-Harmonien. Wenn er spielt, scheinen seine Streicher die Töne aus der Luft zu pflücken. Seine Kompositionen sind wie Skizzen, die den Duft, den Geist der alten Cantes mit einer freieren Tonleiter einfangen, das „mixolidio“, der Weg zu neuen Flamenco-Horizonten, wie ihm Sanlucár zeigte. Die wichtigste Lektion von seinem Meister? „Ein Musiker muss in erster Linie ein Mensch sein. Es ist deine Menschlichkeit, die die Quelle deiner Musik ist.“
CD Club, EUR 15, 10*
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17.02.2020, 19.30
IMPULSO
Documentary
Directed by: Emilio Belmonte; 2017
Rocío Molina, Headliner des ersten Bi-Flamenko-Festivals, kehrt mit einem Film über die Entstehung ihrer Show “Caída del Cielo” zurück, die ihr sofortigen Ruhm einbrachte und sie zur Hauptfigur des zeitgenössischen Flamencotanzes machte.
Kosovel Hall, EUR 5.50, 5*
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18.02.2020, 19.30
DISTOPÍA
Dance: Patricia Guerrero
Flamenco guitar: Dani de Morón
Electric bass / double bass: José Manuel Posada “Popo”
Percussion: Agustín Diassera
Flamenco song: Sergio “El Colorao”
Lyrical song / actress: Alicia Naranjo
Dance: Ángel Fariña
Dance / actor: Rodrigo García Castillo
Die Kritiker beschreiben ihre Kunst als Tanzschreiberin und ihr Publikum sieht sie als moderne, gewagte, kreative und freie Künstlerin, als Feministin, als Frau, als Tochter und vor allem als Tänzerin. Sich an einem imaginären Ort entfaltend, erforscht Patricia in ihrer neuesten Ausstellung Distopia die unwirkliche Natur, die Einsamkeit, das Unverständnis, das Leben, das nicht so ist, wie wir es uns vorgestellt haben, aber gerade deshalb umso überraschender, schmerzhaft schön und immer wert, sich zu verwöhnen. Drei brillante Tänzerinnen, hervorragende Musiker und eine versierte Sängerin, die die ganze Bandbreite der Genres beherrscht, sei es Oper, Flamenco oder Lieder der angesagtesten Popmusiker, ergänzen die Handlung perfekt.
Gallus Hall, EUR 17, 21, 25, 28, 14*
Kuratoren:
Ernestina Van de Noort, Artistic Director of Flamenco Biënnale NL
Bogdan Benigar, Jazz and Music of the World Programme Director, Cankarjev dom
Andrej Jaklič, Theatre and Contemporary Dance Programme Director, Cankarjev dom
CD Information Centre and Box Office (Maxi underpass)
P +386 (0)1 24 17 299 E vstopnice@cd-cc.si
Business hours: weekdays from 11.00 to 13.00 and 15.00 to 20.00, Saturdays 11.00 to 13.00 and one hour before each performance. Ticket purchase also at authorised points of sale (M holidays, Petrol, Kompas, Alpetour, mojekarte.si, etc.), by phone +386 (0)1 2417 300, weekdays from 11.00 to 13.00 and 15.00 to 16.00
Foto Rafael Riqueni: JL Duzert
Foto David Carmona: Oscar Romero
Foto Eduardo Guerrero: Monica van Hattem
Titelfoto: Flamencobiennale NL