Lucía die Unersättliche

„Insaciable“ so der Titel des neuen Werks von Lucía La Piñona, die Unersättliche, die, die immer auf der Suche ist oder die, die mehr will. Schon in ihrem letzten Stück, „Abril“ wollte sie sehr viel und sie bekam es. Diesmal war ihr Verlangen noch größer, aber ein Verlangen, das für mich keine sexuelle Komponente hatte, vielmehr eines, das ihr erlaubte, ganz Frau zu sein und ganz Tänzerin. Das ihr keine Grenzen auferlegte und mit dem sie die fünf Männer, die mit ihr auf der Bühne standen erlegte, wie eine Gazelle die Raubtiere erlegt.

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Die drei Sänger Jesús Corbacho, El Pechugita und Matías López El Mati waren ganz verschieden und großartig, gut bei Stimme und voll Energie, aber in jedem Moment unterstützend, der Gitarrist Ramón Amador eine Überraschung, der die drei mit durchkomponierten Melodien begleitete. Der Sohn von Ramón Amador, der 2016 verstarb ist ja nun kein Unbekannter, ging aber manchmal in der Menge unter. Diesmal war er allein und es fehlte an nichts.

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Das Teatro Central war ausverkauft und die Erwartung groß, hatte sich La Piñona doch in die Hände von Rafael Estévez und Valeriano Paños gegeben, denen schon in Jerez ein Geniestreich mit dem neuen Stück von Alfonso Losa gelungen war.

Das Publikum hatte Sehnsucht nach Flamenco, nach Baile, Toque und Cante und bekam es am gestrigen Abend in ausreichendem Mass. Alegrías, Martinete, eine bezaubernde Milonga, eine Farruca, und eine gewaltige Soleá machten die ausgehungerten Zuschauer restlos glücklich. Mittendrin gab es dann noch einen kleinen Ausflug in eine Rave Party, aber auch sie war passend und erfrischend mit Piñona am Mikro und einer Pataíta von Pechugita.

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Der vor männlicher Kraft strotzende Tänzer Jonatan Miró glänzte vor allem in den Fandangos und das, obwohl er wirklich schlecht angezogen war, und La Piñona – ach, La Piñona, was für eine Eleganz, war für eine Hingabe, was für eine Macht in der Soleá, was für eine Sicherheit, was für eine großartige Tänzerin!

Lucía La Piñona – Insaciable

Teatro Central

21.09.2022

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